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30 Oct, 2024
DFB-Pokal und der 1. FC Union Berlin: „Irgendwie habe ich da was im Urin …“
Endlich mal wieder nach Bielefeld, zum Pokalduell mit der Arminia – und das mit einem guten Gefühl und der daraus resultierenden Parole: „Nur noch vier!“
Ruckblick eins
Am 04.04.04 nachmittags um 04.04 Uhr war die Unionwelt noch in Ordnung. Gerade drei Minuten hatte Sreto Ristic die Bielefelder Führung auf der Alm ausgeglichen, und es gab Hoffnung. Leider verloren wir dann doch noch 1:2. Der Auswärtsblock war nicht sonderlich voll, und auch der enthusiastischste Support spätestens nach dem 1:2 und der Gelb-Roten Karte gegen David Siradze zehn Minuten vor Schluss verflogen. Wie auch Siradze nach zwölf Einsätzen für Union.
Am Ende des Spiels stieg ich enttäuscht in mein Auto Richtung Oslo ein – und Union nach der Saison aus der Zweiten Liga ab. Die triste Stimmung an jenem 27. Spieltag 2003/04 trug irgendwie schon die Vorahnung dessen in sich, was in der folgenden Saison auf uns warten sollte. Vielleicht war es dieses deprimierende Erlebnis, welches dazu führte, dass ich es in den 20 Jahren danach nie wieder auf die Alm geschafft habe. Trotz der neun weiteren Möglichkeiten.
Bis zu diesem Mittwoch. Denn dann bin auch ich wieder im Auswärtsblock in Bielefeld, wenn es für Union „Nur noch vier!“ heißt. Vier Siege bis ins Finale! Das kann doch nicht so schwer sein, oder!?! Ham wa schließlich schon mal geschafft! Und irgendwie habe ich da was im Urin (nee, kein Zucker …) – dieses Jahr kann’s was werden mit dem Pokal. Denn nach all dem Pech im letzten Herbst darf Fortuna ihr Füllhorn gern mal wieder über uns auskippen. Speziell an Pokalspiel- und Auslosungstagen!
Rückblick zwei
Wie vor fast genau 24 Jahren. 1. November 2000. Zweite Runde DFB-Pokal. Union gegen den Zweitligisten Greuther Fürth. Alte Försterei um 13.30 Uhr, da noch ohne Flutlicht. Als Außendienstler mit „flexibler Arbeitszeit“ damals kein Problem. Dunkel war’s schon tagsüber in meiner Erinnerung. Und außer mir nur gut 3000 weitere Leute mit flexibler oder gänzlich ohne Arbeitszeit dabei. Einziger, aber entscheidender Höhepunkt eines langweiligen Spiels: Die 36. Minute. „Hartmut“ Isa stolperte über den Torwart, Union bekam Strafstoß und der Torwart die Rote Karte. Und alles ohne VAR. Da Elfer ohne Torwart schwieriger ist als mit, musste einer her.
Herr Hasenhüttl war offensichtlich keiner, daher musste er raus. Dafür kam Ronny Teuber, 2000 mit 35 Jahren auf der Ehrenrunde seiner Karriere. Und 20 Jahre zuvor vielversprechendes Union-Eigengewächs. Der hielt in der Liga-Saison 1984/85 unser Tor für Potti sauber. Nach dessen Rückkehr verschwand der Jungspund über Rostock und Dresden gen Westen. Seine größte Tat für Union war in der Tat dieser Elfmeter. Sich an der Alten Försterei für Fürth in den Kasten zu stellen. Um dann erfolgreich den von Isa selbst und ziemlich schlecht geschossenen Elfer reinzulassen. Weiter passierte damals nix und Union war im Achtelfinale. Danke Ronny! So was nehme ich gerne wieder – bei jedem Pokalspiel dieser Saison.
Ausblick
Also Unioner, lasst was knallen in Bielefeld! Damit meine ich natürlich Sektkorken und Pyro nach dem Spiel. Denn diesmal wird nicht sofort nach Hause gefahren, sondern vor Ort übernachtet. Um mit der Mär abzurechnen, dass es Bielefeld nicht gibt. Wenn man dort schlafen kann, muss es das geben. Und dann weiter durch die Republik, mit einem Erfolgserlebnis direkt nach Bayern. Zum Antipoden-Spiel. Bielefeld oder Bayern – Hauptsache Auswärtssieg!
Eisern!